AOK 7 - KVA J - KVGr Cotentin Ost - KVUGr Marcouf
 
Das Gebiet der Küstenverteidigungs-Untergruppe Marcouf erstreckt sich entlang der Ostseite der Halbinsel Cotentin von Carentan im Süden bis südlich von Le Bourg Neuf. An der Küste finden sich zahlreiche Widerstandsnestern zu Verteidigung des flachen Strandes, der später unter dem Namen Utah BEach bekannt werden sollte. Im Hinterland dagegen liegen die Marine- oder Heeres Küstenbatterien. Geprägt ist das Gebiet durch die zu Museen ausgebauten Standorte WN 05 (Museum Utah Beach), Stp. 133 (Museum HKB Azzeville) und Stp. 135. (MKB Marcouf
). In diesem Bereich wurden die Widerstandsnester unterschiedlich benannt. Beginnend mit WN 1 im Süden wurden sie nach Norden hin aufsteigend nummeriert. Später erhielten sie 3-stelligen Nummern.
   
WN 104 (Ex WN 5)  9x
Die Reste von WN 5 sind heute in das Museum integriert. Die noch in den 1990er Jahren am Originalplatz belassenen Waffen sind heute in die Ausstellung gewandert und weitere Exponate sind hinzu gekommen.
Nur noch schwer lässt sich die Struktur des Widerstandsnestes erkennen.

Das Bild aus dem Jahr 1992 zeigt die  5 cm KwK in ihrer offenen Bettung, davor einen Kleinstschartenstand des Typs 667.
   
WN 106 (Ex WN 8) 8x
Dieser Widerstandsnest verfügte neben einem heute westlich  der Straße gelegenen 81mm Granatwerfer über zwei Ringstände für 50mm KwK sowie zahlreiche Ringstände für MG. Auffallend ist die an einen Gruppenunterstand des Typs 501 angebaute Treppe, die zum Ringstand führt, sowie ein 622 Doppelgrupenunterstand an der Küstentraße.
   
WN 100 (Ex WN 9) 22x
Diese stark ausgebaute Widerstandsnest mit zwei flankierend erbauten Geschützschartenständen des Heeresregelbautyps 677 verfügte neben der üblichen Nahverteidigung aus 37mm Geschützen in Panzertürmen über einen in einem Heeresregelbau des Typ 633 untergebrachten Maschinengranatwerfer des Typs M19. Hinzu kam eine Seezielleuchtstelle südliche des 677. Einige der Stellungen sollen mit Tunneln verbunden gewesen sein, diese sind aber mehr als 70 Jahre nach der Erbauung versandet. 
   
Stp. 101 (Ex WN 10) 18x
Dieses heute fast auf den Strand gerutschte Widerstandsnest bestand aus nach Norden und Süden sichernden Geschützbunkern des Typs 612 (Nord) und 676 (Süd) sowie einer weiteren VF-Konstruktion für eine 4,7 cm Pak im Süden. Hinzu kamen zwei Ringstände für 37mm Panzertürme sowie zahlreiche Ringstände für MG und 81mm Granatwerfer sowie 5 cm KwK.
   
WN 102 (Ex WN 10+12) 11x
Dieser Widerstandsnest verfügte über einen modifizierten Regelbau des Typs 667 der heute noch gut sichtbar am Strand steht. Hinzu kamen eine Regelbau des Typs 634 für einen 6-Scharten Turm und ein, zum Zeitpunkt der Invassion noch im Bau befindlicher, Geschützschartenstand des Typs 612. Dazu kamen zahlreiche Unterstände und Ringstände für MG, sowie zwei in die Ufermauer eingelassene Ringstände für FT 17 Panzertürme.
 
   
WN 103 (Ex WN 13) 1x
Das WN 103 bestand aus einem Vf2a Unterstand und einem VF Doppelschartenstand für eine 5 cm Kampfwagenkanone der heute in die Stranmauer integriert ist.

 
   
Stp. 133 - HKB Azeville 46x
Diese am Invasionstag stark umkämpfte Batterie mit ihren vier 10,5 cm Geschützen aus dem Hause Schneider - Typ 331 (f) bestand aus zwei durch die Straße getrennten Bunkergruppen mit jeweils zwei Heeresregelbauten des Typs 650 sowie zahlreichen Bunkern, die über ein Hohlgangsystem verbunden waren.

Heute ist die Anlage als Museum her gerichtet und kann besucht werden.
 
 
Stp. 135 - MKB Marcouf 25x
Die zu Beginn der Invasion noch in Ausbau befindliche Batterie war wie die Nachbarbatterie Azeville stark umkämpft. Die Batterie sollte aus vier Heeresregelbauten des Typs 683 für 21 cm Geschützen bestehen, von denen allerdings nur zwei fertig gestellt worden waren. Ein weiterer war im Bau der vierte noch in der Planung. Ebenso ein Marineregelbau des Typs 272 für ein weiteres 15 cm Geschütz. Nach den erbitterten Kampfhandlungen wurde die Batterie von Pionieren gesprengt, wodurch die meisten der heute sichtbaren Zerstörungen verursacht wurden. Den Leitstand sprengte man später um an den Stahl der Panzerkuppel zu gelangen, so dass an deren Stelle heute ein Loch klafft.

Im Jahr 2004 wurde das Batteriegelände geräumt und in ein Museum verwandelt, so dass die Anlagen heute besichtigt werden können.